Glaskunst
Aus großen, schweren, 1400 Grad heissen Glastropfen formt die Manufaktur Glasunikate. Schon 3000 vor Christus wurde erstmals in Mesopotamien und Ägypten Glas eigenhändig hergestellt. Erst um Christi Geburt, dem Jahr Null, wurde das komplett farblose Glas erfunden. Alte Techniken sind es bis heute, in der Manufaktur angewendet werden, um unsere Glas Unikate zu formen.
Faszination
Stellen Sie sich vor, wie Quarzsand, Soda und Pottasche miteinander bei 1400 Grad C verschmolzen werden, wie Gase diffundieren und ein besonderes, formbares Material entsteht: idealerweise ein brilliantes, wahrhaft transparentes Glas. Diese makellose Klarheit ist bereits höhere Kunst, denn sehr leicht können Verfärbungen entstehen! Diese perfekte Glasqualität verlangt eine ebensolch präzise Bearbeitung. Veras Begeisterung für Handwerk und Materialien aus der Natur lässt sie mit diesem “Zähflüssig-Orangen, Glühend-Unberührbar-Heißem” arbeiten.
Spielerisches
Anders als andere Materialien, ist Glas immer wieder für Überraschungen gut. Bis heute sind Maestros am Werk, die diese hohe Kunst der alten Techniken beherrschen um jene farbenfrohe Familie der “Purzelbäume” zu blasen. Sie werden in Überfangtechnik gearbeitet. Der dünne, teilweise mehrfarbige Farbauftrag erhält immer wieder einen transparenten Glasüberzug: diese “Purzelbäume” spielen mit Farbe, als ob es wahr gewordene Träume wie aus einer paradiesischen Zeit wären. Kleine Kunstwerke eben.
Kostbarkeit
Tatsächlich aus der Hitze geboren und von einem Meister geformt müssen die Purzelbäume sehr langsam abgekühlt werden. Dünnes Glas kühlt leicht innerhalb von einer halben Stunde ab, aber bei massigem dickem Glas kann es bis zu einem Jahr im Kühlofen bleiben müssen, bevor man es “entdecken” kann! Es liegt an den inneren Spannungen im glühend heißen Material: trotz dem vorsichtigen Abkühlen zerreißen bis zu 60 Prozent der vollglas- oder dickwandingen Glaskunstwerke. Auch das macht die “übrig gebliebenen” Purzelbäume so kostbar.